Fragen und Antworten rund um das Grundschulkonzept

Die Kettelerschule steht als denkmalgeschützte und sanierte Schule in einer hervorragenden Lage im Stadtteil Beckum zur Verfügung. Sie bietet ausreichend Platz für eine zukunftsfähige Schulentwicklung mit einem Ganztagsangebot, das noch erweitert werden kann.

In den vergangenen Jahren hat sich die Schullandschaft vor allem in der Sekundarstufe I grundlegend verändert. Dies lag einerseits an zurückgehenden Geburtenzahlen, andererseits am deutlich veränderten Wahlverhalten der Eltern bei den weiterführenden Schulformen im (bis dahin) 3-gliedrigen Schulsystem in Beckum (Hauptschule, Realschule, Gymnasium).

Seit 2007 wurden im Gebäude der Kettelerschule 3 ehemalige Hauptschulen zusammengeführt. Die letzten Schulklassen wurden im Juni 2018 entlassen.

Ab August 2018 wird die Sekundarschule das Gebäude während der Bauphase am Hauptstandort Windmühlenstraße nutzen – voraussichtlich bis Ende 2020. Danach wird die Schule renoviert und für den Grundschulbetrieb ausgestattet.

Das ist für das Schuljahr 2021/2022 vorgesehen. Die Anmeldungen für dieses Schuljahr finden regulär wie für alle Grundschulen im Oktober 2020 statt.

Die Kettelerschule wurde von 1930 bis 1971 als Volksschule mit den Jahrgängen 1 – 8, später als Grund- und Hauptschule mit den Jahrgängen 1 – 9 genutzt.

Wegen der wachsenden Zahl der Schülerinnen und Schüler stand ab 1971 ein neues Gebäude für die Ketteler-Grundschule auf demselben Gelände zur Verfügung.

Das historische Gebäude wurde in seinen Grundrissen niemals verändert. Es hat also von jeher auch Grundschulkinder beherbergt. 1953 wurde das Dachgeschoss für die schulische Nutzung ausgebaut. 2010 wurde das denkmalgeschützte Gebäude umfassend saniert.

Eine kindgerechte Nutzung wird durch die Ausstattung (Möblierung, Fachraumangebot usw.) gewährleistet. Ein Umbau zur Grundschule ist nicht erforderlich.

Die schulpflichtig werdenden 6-Jährigen werden in der Schuleingangsphase in allen Schulen altersgerecht betreut. Hier gehen die erfahrenen Pädagoginnen in den Grundschulen individuell auf die Bedürfnisse der Kinder ein, unabhängig davon wie „groß“ die Schule insgesamt ist. In erster Linie bewegen sich die Kinder in ihrem vertrauten Klassenraum und der vertrauten Lerngruppe.

Es gibt ein großzügiges Raumangebot für maximal 400 Kinder. Das entspricht 4 Jahrgängen mit 4 Parallelklassen bei einer Klassenstärke von 25 Kindern. Durch die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten sind pädagogische Konzepte gut umsetzbar. Außerdem ist ausreichend Platz für eine ausbaufähige Ganztagsschule vorhanden. Jedes einzelne Kind wird sich innerhalb seiner Lerngruppe in üblicher Größe bewegen und in überschaubaren räumlichen Zusammenhängen die Schule besuchen.

Die Klassenstärke für Grundschulen ist in einer Verordnung zum Schulgesetz festgelegt. Eine Grundschulklasse hat 25 Schülerinnen und Schüler. Diese Werte können im Rahmen einer Bandbreite (15-29) über- oder unterschritten werden.

Der Schulträger ist allerdings verpflichtet für ein ausgewogenes Verhältnis der Klassengrößen im Stadtgebiet sorgen. Eine Schule mit regelmäßig deutlich kleineren Klassen geht zu Lasten anderer Grundschulen, deren Klassen dann größer werden müssen. Das wäre auf Dauer ungerecht. Bisher wurde auf Umverteilungen verzichtet, weil der Elternwille für Schulleitungen und Schulverwaltung im Vordergrund stand, auch um den Preis größerer Klassen.

Das Land begrenzt durch rechtliche Vorgaben die Anzahl der Klassen. Die höchstmögliche Zahl muss in jedem Jahr neu ermittelt werden. Sie richtet sich nach der Zahl der schulpflichtig werdenden Kinder. Diese kommunale Klassenrichtzahl muss eingehalten werden. In einer Schule mit mehreren Zügen/Parallelklassen kann die Schulleitung innerhalb der Schule auf die Klassengrößen besser Einfluss nehmen, wenn sich ein besonderer Bedarf ergibt. Außerdem ist es in größeren Systemen leichter möglich Differenzierungsangebote einzurichten.

Belastbare Zahlen oder eindeutige wissenschaftliche Erkenntnisse für eine solche Aussage gibt es nicht. Es gibt vielfältige Wirkungszusammenhänge. Die Klassengröße allein ist nicht entscheidend. Dazu gibt es einschlägige Untersuchungen. Die individuelle Förderung ist für alle Schulen verpflichtend. Die Klassengröße soll in den Grundschulen in der Regel bei 25 Kindern liegen. Kindgerechte pädagogische Konzepte sind das Anliegen aller Schulen.

Die erforderlichen Parallelklassen eines Jahrgangs und die Züge einer Schule ergeben sich aus den Schülerzahlen. Diese werden insgesamt weiter sinken, wenn auch nicht so extrem wie in den vergangenen Jahren. Auch wenn die Schülerzahlen in jedem Jahr schwanken, werden die berechneten 8 Züge/Parallelklassen ausreichen.

Das gab es bisher äußerst selten, kommt aber vereinzelt durch verändertes Elternwahlverhalten vor. Grundsätzlich wird der Bedarf an den vorgesehenen Grundschulstandorten gedeckt. Erforderliche Umverteilungen werden im Rahmen der Kapazitäten nach festgelegten Regeln vorgenommen.

Die Zügigkeit einer Schule ist genehmigungspflichtig. Sie richtet sich nach dem vorhandenen Raumangebot. Im Rahmen dieser Zügigkeit können Kinder aufgenommen werden. Daraus ergibt sich auch die Anzahl der Stellen für Lehrerinnen und Lehrer.

Bei wechselnden Zügigkeiten müssten auch die Lehrpersonen wechseln. Eine kontinuierliche pädagogische Arbeit mit vertrauten Lehrerinnen und Lehrern wäre nicht mehr möglich. Wechselnde Zügigkeiten werden von der Schulaufsicht nicht genehmigt.

In erster Linie soll ein ausreichendes Raumangebot auch in der Martinschule verfügbar sein, vor allem für das Ganztagsangebot. Das kann bei einer 2-zügigen Schule ohne bauliche Erweiterung gesichert werden, weil gleichzeitig die Kettelerschule zur Verfügung steht.

Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die Kinder nach dem Auslaufen der damaligen Ketteler-Grundschule aus den östlichen und südlichen Wohngebieten überwiegend in der Martinschule angemeldet wurden. Wenn die Kettelerschule wieder zur Verfügung steht, kann davon ausgegangen werden, dass Kinder aus diesen östlichen und südöstlichen Wohngebieten wieder die Kettelerschule besuchen. Das belegen wiederholte Nachfragen von Eltern aus diesen Bereichen.

Auch für diese Kinder gilt das Recht auf Besuch der nächstgelegenen Schule. Diese wird den Eltern bei der Aufforderung zur Schulanmeldung ihrer schulpflichtigen Kinder genannt. Es gibt für alle Grundschulen geeignete Buslinien, deren Streckenführung bei Bedarf angepasst wird.

Die Kettelerschule ist ein zentraler Knotenpunkt für die Schulbusse. Von dort werden Schülerinnen und Schüler in andere Schulen verteilt. Grundschulkinder, die an der Kettelerschule ankommen, können ab 2021 dort bleiben oder weiterfahren, wenn eine andere Grundschule gewünscht wird.

Mit den vorgesehenen Standorten ist das Stadtgebiet so abgedeckt, dass alle Kinder eine nächstgelegene Schule in angemessener Entfernung erreichen. Für die östlichen und südöstlichen Wohngebiete könnten die Schulwege zur nächstgelegenen Schule mehrheitlich kürzer werden. Die Auswahl der Standorte ist deshalb auch nach der Lage der Schulen im Stadtgebiet erfolgt. Allein die Kettelerschule deckt rechnerisch 89 Prozent des Bedarfs ab.

Die Kettelerschule liegt für viele Kinder so zentral, dass die Schule nicht unbedingt angefahren werden muss. Die Schule ist gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Es gibt viele verkehrsberuhigte Bereiche und Fahrradwege. Die Schulbusse halten nach wie vor in der Kettelerstraße. Der Busverkehr wird nicht zwangsläufig zunehmen. Die sogenannten „Elterntaxis“ sind für alle Schulstandorte problematisch. Gerade die Kettelerschule hätte von allen Seiten gute Anfahrmöglichkeiten mit Parkbuchten. Ziel ist es aber, den Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad zu fördern. Durch die Neuverteilung der Grundschulstandorte kann es für mehr Kinder kürzere Schulwege geben.

Nein! Die Eltern haben ein Recht auf Besuch der nächstgelegenen Schule der gewählten Schulart im Rahmen der vom Schulträger festgelegten Kapazitäten. Es muss nicht die nächstgelegene Schule gewählt werden. Eine andere Wahl muss nicht begründet werden.

Ein Anspruch auf Erstattung der Schülerbeförderungskosten entsteht nur, wenn dies auch für die nächstgelegene Schule zutreffen würde.

Für eine flächendeckende Versorgung mit erreichbaren Grundschulangeboten ist die Schulart bei der Festlegung der Standorte zunächst für den Schulträger nicht zu berücksichtigen. Die Schulart wird immer durch die Eltern bestimmt. Es gibt nach dem Schulgesetz NRW Bekenntnisschulen, Gemeinschaftsschulen und Weltanschauungsschulen.

Die Schularten bestehender Schulen können ebenfalls nur durch die Eltern geändert werden.

Die Kettelerschule soll aus der Sicht der Stadt Beckum als Gemeinschaftsschule gegründet werden. Das werden aber die Eltern in einem gesetzlich geregelten Bestimmungsverfahren festlegen, bevor der Gründungsantrag bei der Bezirksregierung gestellt wird. Dazu wird es im Herbst 2018 ausführliche Informationen geben.

Ja, das ist möglich, wenn 10 Prozent der Eltern, deren Kinder diese Schule besuchen, eine entsprechende Abstimmung beantragen. Dann leitet der Schulträger ein sogenanntes Bestimmungsverfahren ein. Bei der Abstimmung über die Schulart einer bestehenden Schule haben die Eltern für jedes Kind, das die Schule besucht, eine Stimme.

In Gemeinschaftsschulen werden die Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage christlicher Bildungs- und Kulturwerte in Offenheit für die christlichen Bekenntnisse und für andere religiöse und weltanschauliche Überzeugungen gemeinsam unterrichtet und erzogen.

In Bekenntnisschulen wird der Religionsunterricht für das entsprechende Bekenntnis erteilt. Für andere Religionen gibt es in Bekenntnisschulen Religionsunterricht, wenn mindestens 12 Schülerinnen und Schüler dieses Bekenntnisses die Schule besuchen.

Das ist möglich und wird auch seit vielen Jahren so gehandhabt. Es gibt auch Bekenntnisschulen in denen überwiegend Kinder eines anderen oder ohne Bekenntnis unterrichtet werden. Das ist kein Problem, wenn die Kapazität der Schule insgesamt für alle angemeldeten Kinder ausreicht.

Bei Gemeinschaftsschulen haben die Kinder einen Aufnahmeanspruch, für die diese Schule die nächstgelegene Schule ist. Bei Bekenntnisschulen haben die Kinder des entsprechenden Bekenntnisses Vorrang. Danach werden freie Plätze nach dem Prinzip der nächstgelegenen Schule vergeben.

Die Schule entsteht durch die Zusammenlegung von 2 Grundschulen, die unterschiedliche Konzepte oder Schulprogramme haben. Es ist jetzt Gelegenheit gemeinsam ein Konzept zu entwickeln, das den Ansprüchen aller Beteiligten gerecht wird. Viele bewährte Komponenten aus den bisherigen Schulprogrammen können sich dort wiederfinden.

Ein pädagogisches Konzept wird spätestens vorgestellt, wenn die Informationsveranstaltungen zur Schulanmeldung stattfinden, also im Spätsommer/Herbst 2020.

Durch die rechtzeitigen Beschlüsse in 2018 können sich die pädagogischen Teams gemeinsam auf den Weg machen.

Das ist noch nicht festgelegt. Für den Beschluss über die Schulgründung reicht aus, wenn aus der Bezeichnung der Schule die Schulart und der Träger hervorgehen. Zum Beispiel: Gemeinschafts-Grundschule der Stadt Beckum. Ein besonderer Name kann später noch gefunden werden. Darüber entscheidet der Rat der Stadt Beckum.

In der Beckumer Bevölkerung und als Arbeitstitel wird die Schule wohl weiterhin erst einmal Kettelerschule genannt, weil dann alle wissen, welches Gebäude gemeint ist.

Die Klassenverbände aus der Eichendorffschule und der Paul-Gerhardt-Schule dürfen bis zum Wechsel in die weiterführenden Schulen bestehen bleiben, sofern nichts anderes gewünscht ist. Die Kinder des 1. Schuljahres haben sich ja bereits für die neue Schule angemeldet und finden sich wie überall in ihren neuen Klassengemeinschaften zusammen.

Ein Ganztagsangebot ist vorgesehen und räumlich ausbaufähig gesichert. Die Rahmenbedingungen und die Trägerschaft werden im Zusammenhang mit der Errichtung und dem pädagogischen Konzept rechtzeitig festgelegt und bekanntgemacht. Es ist sichergestellt, dass die bisher teilnehmenden Kinder das Angebot auch weiterhin nutzen können. Die neue Schule wird eine Offene Ganztagsschule (OGS).

Die Teilnahmebedingungen sind in einem Ganztagserlass geregelt. Im Februar 2018 wurden bestimmte Regeln gelockert. Ausnahmen können rechtzeitig mit der Schulleitung abgesprochen werden. Schriftliche Anträge mit Begründung müssen dafür nicht gestellt werden.

Das ist bei Bedarf grundsätzlich möglich. Auch in den offenen Ganztagsschulen gibt es noch das Angebot „Verlässliche Schule von 8 bis 1”. Darüber hinaus muss ein Bedarf geprüft und geeignete Lösungen gefunden werden.

Nein! Dafür gibt es zurzeit gar keinen Bedarf. Eine solche Nutzung ist nicht in Erwägung gezogen worden. Das Konzept zu neuen Grundschulstandorten betrifft den Spätsommer 2021. Insofern käme eine solche Verwendung zurzeit gar nicht zum Tragen.

Ein Anspruch auf Schülerbeförderung oder Fahrkostenerstattung besteht, wenn Grundschulkinder Schulwege von mehr als 2 km und Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen von mehr als 3,5 km oder ab Klasse 11 von mehr als 5,4 km haben.

Der Bedarf wird jeweils nach den Schulanmeldungen geprüft. Es gibt bereits jetzt Busverbindungen oder auch Erstattung von entstehenden Fahrkosten, wenn die Einrichtung einer Busverbindung im Einzelfall nach der Schülerfahrkostenverordnung nicht möglich ist.

Bei neuen Schulstandorten ab 2021 wird der Bedarf für eine Schülerbeförderung auch in dieser Hinsicht geprüft und neu organisiert.. Es könnten neue bedarfsgerechte Verbindungen eingerichtet werden. Die öffentlichen Buslinien können von allen Schülerinnen und Schülern, die keinen Anspruch auf eine Schülerbeförderung haben, auf eigene Kosten genutzt werden.

Die Regenbogenschule steht für eine Nutzung durch die Stadt Beckum nicht zur Verfügung. Vom Schuljahr 2019/2020 (ab August 2019) wird dieses Gebäude für eine Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen und Sprache genutzt. Der Kreis Warendorf wird Träger dieser Schule sein.