Maßnahmenkatalog zum Energiesparen

Wie bereits angekündigt bereitet sich die Stadt Beckum seit 2 Monaten intensiv auf eine mögliche Gasmangellage vor. Jetzt stellte Bürgermeister Michael Gerdhenrich das geplante Gesamtpaket zum Einsparen von Energie und weitere vorbereitende Maßnahmen vor.

Bei Gasverbrauch mindestens 15 Prozent einsparen
„Bei einem Gesamtgasverbrauch von 12,65 Millionen Kilowattstunden pro Jahr gehört die Stadt Beckum zu den größeren Verbrauchern im Stadtgebiet und muss selbstverständlich mit gutem Beispiel vorangehen”, erklärt der Verwaltungschef. Zielmarke sind Einsparungen von mindestens 15 Prozent, das entspricht rund 1,9 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Die seit dem 1. September geltende bundesweite Energieeinsparverordnung bildet bis Ende Februar 2023 den gesetzlichen Rahmen.

Menschen nicht zusätzlich über Gebühr belasten
„Wir nehmen die Einsparungen mit Augenmaß vor, Sport- und Freizeitangebote sollen weitestgehend aufrechterhalten werden. Schließlich mussten die Beckumerinnen und Beckumer Corona-bedingt auf vieles verzichten und müssen zurzeit den Gürtel ohnehin enger schnallen. In dieser schwierigen Situation dürfen wir sie nicht zusätzlich über Gebühr belasten”, so Gerdhenrich weiter.

Das sehen die Pläne der Verwaltung im Einzelnen vor:

  • Die Verwaltungsgebäude werden nach den Vorgaben der Bundesverordnung bis höchstens 19 Grad beheizt.
  • Die Temperaturen in den Schulen werden um 1 Grad auf 20 Grad gesenkt. 
  • Die Sporthallen werden auf 15 Grad beheizt.
  • In sämtlichen Sport- und Turnhallen wird die Warmwasseraufbereitung abgeschaltet.
  • Dort, wo es in den städtischen Liegenschaften überhaupt noch warmes Wasser gibt, wird auch das abgestellt.
  • In den beiden Freibädern wurde die Wassertemperatur bereits um 2 Grad auf 22 Grad gesenkt.
  • Das Hallenbad wird 3 Wochen später als üblich am 4. Oktober öffnen.
  • Die Temperatur des Beckenwassers wird um 1 Grad auf 27 Grad reduziert.
  • Einer der beiden Warmbadetage entfällt.
  • Als Warmbadetag bleibt der Montag erhalten. Hier wird die Wassertemperatur um 2 Grad auf 30 Grad gesenkt.

Weitere Entwicklung im Blick
Mit diesen Maßnahmen wird die Zielmarke sogar überschritten. Voraussichtlich werden Einsparungen von rund 16 Prozent erreicht, ohne Freizeit- und Sportangebote dadurch in größerem Umfang aussetzen zu müssen. Die Verwaltung hält die weitere Entwicklung im Auge und schärft gegebenenfalls nach.

Einsparungen beim Stromverbrauch
Auch der Stromverbrauch soll reduziert werden. Daher werden öffentliche Gebäude nachts nicht angestrahlt. Auch die Eisbahn muss bekanntermaßen in diesem Winter leider ausfallen. An alternativen Angeboten wird gearbeitet.

Auf Blackout vorbereitet sein
Erhebliche Ausfälle der Gaslieferungen können außerdem zu einer Überlastung der Stromnetze und damit zu andauernden und großflächigen Stromausfällen führen. Obwohl dies eine abstrakte Gefahr darstellt und konkrete Anhaltspunkte für den Eintritt einer solchen Lage der Verwaltung nicht bekannt sind, bereitet sich die Stadt Beckum auch darauf vor. Damit folgt sie der Anweisung des NRW-Innenministeriums, bestimmte Vorsorgemaßnahmen zu treffen. In diesem Zusammenhang hat die Stadt Beckum geprüft, welche Maßnahmen kurzfristig zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebs und für die Bevölkerung erforderlich sind. In der Ratssitzung vom 1. September haben die Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker der Anschaffung mehrerer Notstrom- und Wärmeaggregate und einer Dieseltankstelle für den Eigenbedarf sowie zur Aufrechterhaltung der Daseinsvorsorge zugestimmt. Die Kosten belaufen sich auf rund 500.000 Euro.

Handlungsfähig bleiben
Bürgermeister Michael Gerdhenrich: „Damit schaffen wir die technischen Voraussetzungen, um auch im Katastrophenfall handlungsfähig zu bleiben, wie man es von einer Verwaltung in einer solchen Situation erwarten kann. „Doch die Krisenstäbe von Kommunen, Kreisen, Bezirksregierungen und Ländern könnten nicht sämtliche Vorsorgemaßnahmen allein treffen. Es sei auch Eigeninitiative gefragt, so der Verwaltungschef. Man müsse die Menschen dafür sensibilisieren. Jeder müsse sich fragen: Bin ich auf eine Notsituation vorbereitet? Wie könnte ich die Auswirkungen eines Heizungs- oder Stromausfalls auf mich und mein Umfeld mildern?

Weitere Infos:

www.kreis-warendorf.de

Homepage des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

 

 

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