LWLSPD-Fraktionsvorsitzender Karsten Koch im Austausch mit dem Bürgermeister
Immerwährender Prozess Inklusion wird in Beckum gelebt
Der LWL ist der Kostenträger in Westfalen für die Leistungen für über 110 000 Menschen mit einer wesentlichen Behinderung. An dem Gespräch hat auch Michaela Al-Chabi teilgenommen, die Beauftragte der Stadtverwaltung für die Belange von Menschen mit Behinderung ist.
Karsten Koch berichtete, dass es im Jahr 2024 insgesamt 485 Menschen in Beckum gegeben habe, die Eingliederungshilfe des LWL für das Wohnen in und außerhalb besonderer Wohnformen sowie für die Teilhabe am Arbeitsleben bezogen hätten. Hierfür seien über 15,9 Millionen Euro durch den LWL gezahlt worden. Die Eingliederungshilfe soll die gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe mit einer individuellen Lebensgestaltung ermöglichen. Koch betonte hierzu: „Die UN-Behindertenrechtskonvention ist verbindliches internationales Recht, das die Bundesrepublik in nationales Recht umgesetzt hat. Die Eingliederungshilfe ist heute in Nordrhein-Westfalen eine kommunale Pflichtaufgabe, die der LWL wahrnimmt und die über Umlagen faktisch von den Städten und Gemeinden bezahlt wird.“
In dem Gespräch wurde deutlich, dass insbesondere die Bereiche Wohnen und Arbeiten große Herausforderungen mit sich bringen. Es gebe viel zu wenig geeigneten Wohnraum für Menschen mit Behinderung. Hier seien trotz erreichter Fortschritte auch in Beckum weitere Anstrengungen erforderlich. Zudem sei die Arbeitslosigkeit im Vergleich zu Menschen ohne Behinderung überdurchschnittlich hoch. Hier sollten öffentliche und private Arbeitgeber motiviert werden, über gesetzliche Vorgaben hinaus mehr Menschen mit Behinderung einzustellen. Der LWL leiste hierbei eine umfassende Hilfestellung. Karsten Koch begrüßte, dass die Stadt Beckum mit Michaela Al-Chabi eine eigene Inklusionsbeauftragte habe. „Das unterstreicht die Bedeutung, die man dieser Aufgabe zumisst. Wenn man bedenkt, dass die eine Hälfte der betroffenen Menschen mit einer Behinderung auf die Welt kommt und die andere Hälfte ihre Behinderung erst im Laufe des Lebens erwirbt, wird deutlich, dass Inklusion eine sich immer wieder verändernde Kernverantwortung von Rat und Verwaltung ist.“
Bürgermeister Gerdhenrich erklärte: „Inklusion ist für uns in Beckum nicht nur ein politisches Ziel, sondern ein gelebter Wert. Gerade am Tag der Begegnung hat man wieder gesehen, wie bunt, fröhlich und offen unsere Stadtgesellschaft ist – das war ein rauschendes Fest, das zeigt, wie sehr Inklusion hier mit Leben gefüllt wird.“ Gleichwohl betonte Gerdhenrich auch: „Wir dürfen uns auf dem Erreichten nicht ausruhen. Inklusion ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist. Wir müssen stets bestrebt sein, uns weiter zu verbessern – ob beim Wohnen, bei der Arbeit oder im alltäglichen Miteinander.“