Schülergruppe vor der Schule

Sehenswürdigkeiten

Erlebnisse für alle Sinne und zum Schmunzeln

Beckum wäre nicht Beckum, wenn es nicht neben zahlreichen Sehenswürdigkeiten auch einige Merkwürdigkeiten zu bieten hätte.

Propsteikirche St. Stephanus und Sebastian mit Prudentiaschrein

Kirche St. Stephanus und Sebastian

Die Kirche St. Stephanus und Sebastian wurde erstmals 1134 urkundlich als Pfarre erwähnt. Sie ist ursprünglich aus einem der ältesten Missionssprengel Westfalens hervorgegangen und gehörte zu den Urpfarren des Münsterlandes. Da die Kirche zu einer der vier bischöflichen Kaplaneien zählte, war ihre Besetzung ausschließlich münsterschen Domherren vorbehalten. Bischof Gerhard von der Marck verband sie 1267 mit einem Kollegiatsstift (1812 aufgehoben), dem ältesten der Diözese außerhalb Münsters. Anlässlich des 700-jährigen Bestehens der Stiftsgründung wurde die Kirche 1967 zur Propstei erhoben.

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Schauen Sie sich in der 360 Grad-Ansicht in der Kirche um.

Besonders sehenswert in der Kirche ist der Taufstein aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Der Schrein der heiligen Prudentia ist nach Größe und Qualität der bedeutendste mittelalterliche Goldschrein Westfalens. Doch auch der stattliche Orgelprospekt des Beckumer Orgelbauers Heinrich Menke (1721) lädt zum Staunen ein. Das 1913 von dem Bonner Orgelbauer Johannes Klais erbaute und 2011 bis 2013 von seinem Urenkel Philipp Klais restaurierte Musikinstrument ist die größte erhaltene spätromantische Orgel Westfalens.

Täglich um 11:45 Uhr und um 17:45 Uhr erklingen Melodien vom Kirchturm der Propsteikirche, erzeugt von zwölf großen Kirchenglocken. Eine Besonderheit, die in Art und Umfang im Münsterland ihresgleichen sucht. Am Wochenende erklingt das Glockenspiel auch um 16:00 Uhr.

Propsteigemeinde St. Stephanus

Historisches Rathaus und Stadtmuseum

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                               Historisches Rathaus auf dem Marktplatz; Bild: Wolfgang Immig


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Schauen Sie sich in der 360 Grad-Ansicht im Stadtmuseum um.
                                     Ständehaus; Bild: Wolfgang Immig

Stadtmuseum

Rathaus und Stadtverwaltung

Der 1886 errichtete neugotische Gebäudekomplex zeigt die Bedeutung Beckums als Verwaltungszentrum. Der Kreis Beckum bestand von 1803 bis 1809 und von 1816 bis zur kommunalen Neuordnung 1975. Das Ständehaus, der größte Repräsentativbau aus neuerer Zeit erfüllte damals drei Funktionen: Saalbau, Verwaltungsbau und Wohnung des Landrates. Aber das Prunkstück des Gebäudes ist die Innengestaltung. Glasfenster, Fußböden und die Wandbemalung des doppelläufigen Treppenhauses wurden 1984/85 nach dem Befund neugotischer Vorbilder restauriert. In die Holzsäule im Treppenhaus sind die ursprünglichen Stadtwappen der Städte Ahlen, Sendenhorst, Oelde und der Gemeinde Wadersloh kunstvoll eingeschnitzt. Als besondere Sehenswürdigkeit stellt sich auch die Holzbalkendecke des Ständesaales in Form eines umgekehrten Schiffsrumpfes dar. Heute wird dieser Saal als Sitzungssaal oder für Empfänge genutzt.

Stadtverwaltung im Alten Kreishaus von der Alleestraße aus
Eingang Alleestraße/Ecke Weststraße; Bild: Wolfgang Immig

Das Rathaus Beckum an der Weststraße hat erst seit 1985 diese Funktion. Das ehemalige Kreishaus, indem unter anderem der Beckumer Bürgermeister sein Dienstzimmer hat, beherbergte von 1928 bis zur kommunalen Neuordnung die Dienststellen der Kreisverwaltung Beckum, von 1975 bis 1982 dann die Dienststellen des Kreises Warendorf.

Bis 1985 war die Stadtverwaltung der Stadt Beckum auf verschiedene Gebäude im Stadtgebiet verteilt: So waren beispielsweise im Alten Rathaus (heutiges Stadtmuseum) unter anderem das Dienstzimmer des Bürgermeisters und der Sitzungssaal. Weitere Standorte waren Nordwall, Sternstraße, Ostwall oder das heutige Rathaus Neubeckum (damals Bezirksverwaltungsnebenstelle).

Um die verschiedenen Verwaltungsstellen im Stadtgebiet Beckum zu bündeln hat die Stadt Beckum 1985 das ehemalige Kreishaus, das Gebäude des Kreisgesundheitsamtes und das ehemalige Kreisständehaus auf der anderen Straßenseite bezogen. Um alle Dienststellen unterbringen zu können, wurde zwischen dem historischen Kreishaus und dem früheren Kreisgesundheitsamt ein Verbindungsbau errichtet. Daher ist der heutige Hauptverwaltungstrakt verwinkelt, die einzelnen Etagen sind auf mehreren Ebenen.

Denkmale

Höxbergmühle im Herbst
                                          Windmühle am Höxberg; Bild: Wolfgang Immig

Karneval in Beckum

                                          Karneval in Beckum Bild: Wolfgang Immig

Die Beckumerinnen und Beckumer sind stolz auf eine sehr lange Karnevalstradition. Der älteste Nachweis hierfür berichtet von den Heischegängen der Bauknechtsbruderschaft im Jahr 1467. Der Karnevalsraum im Stadtmuseum gibt einen Überblick. Unter anderem werden historische Filme, Kostüme, Orden und Plakate gezeigt. Moderne Technik macht die Bütt lebendig und lässt Karnevalslieder und Büttenreden erklingen.

Karnevalsraum im Stadtmuseum

Auch die Karnevals-Dachgesellschaft „Na, da wären wir ja wieder” gibt einen guten Überblick über die Beckumer Karnevalstradition.

Homepage der Karnevals-Dachgesellschaft

Beckumer Karneval

Beckumer Anschläge

Die als „Beckumer Anschläge” bekannt gewordenen Schildbürgerstreiche entstanden vermutlich im Umfeld des sozialen und wirtschaftlichen Abstiegs nach dem 30-jährigen Krieg. Die Landesverordnung von 1627 beschnitt die alten Rechte, die Beckum den Bischöfen von Münster in den vorherigen Jahrhunderten mühsam abgetrotzt hatte. Wie viele andere Städte des Münsterlandes war Beckum seiner alten Freiheit beraubt und zur wirtschaftlichen und geistigen Unmündigkeit verdammt. Jede größere Entscheidung musste sich der Beckumer Magistrat zuvor von Münster genehmigen lassen.

In dieser Zeit der erzwungenen Tatenlosigkeit und Unselbständigkeit entstanden wohl die sogenannten Beckumer Anschläge; jene Schildbürgerstreiche, die der Stadt noch lange nachgesagt wurden.

Die Geschichte der „Beckumer Anschläge”, Überlieferungen, die identisch mit den bekannten Schildbürgerstreichen sind, ist noch heute im Namen der alljährlich stattfindenden „Pütt-Tage”, dem Beckumer Stadtfest, lebendig.

Älteste Brauerei Westfalens

                                          Brauerei Stiefel-Jürgens; Bild: Wolfgang Immig

Das Brauhaus Stiefel Jürgens ist die älteste Brauerei Westfalens, in der nachweisbar seit 1680 Bier gebraut wird. Im Ersten Weltkrieg wurden alle Brauereien aufgefordert, ihre Kupferkessel für Rüstungszwecke abzugeben. Durch den resoluten Einsatz der Urgroßmutter des jetzigen Braumeisters Heiner Jürgens wurde dies im Hause Stiefel-Jürgens verhindert und der Braubetrieb konnte wieder aufgenommen werden. Der Name Stiefel-Jürgens stammt übrigens von der „ehrbaren Zunft der Schomaker”, die schon früher in der Gaststätte tagte. Da es zu dieser Zeit aber mehrere Gaststätten mit dem Namen Jürgens gab, hing man bei jeder Versammlung einen Stiefel vor die Tür, so dass jeder wusste, wo die Schuhmacher sich trafen.

Brauerei Stiefel-Jürgens


Freizeitsee Tuttenbrock mit Wasserski-Seilbahn-Park


                                          Tuttenbrock Freizeitsee. Bild: Wolfgang Immig

Aktivpark Phoenix



Stadttheater

                                          Stadttheater; Bild: Wolfgang Immig


Brückenbaudenkmal A2 "Hesseler"

                                    Brückendenkmal A2; Bild: Straßen.NRW

Die ehemalige Brücke über die A2 in der Bauerschaft Hesseler im Stadtteil Vellern ist die erste Straßenbrücke weltweit, die im Jahr 1938 im „Spannbettverfahren“ gebaut wurde und deswegen unter Denkmalschutz steht. Heftig umstritten war der „Umzug“ der Brücke zum Autobahn-Rastplatz Vellern-Süd, denn der Erhalt und die Ausstattung des Brückendenkmals verursachte erhebliche Kosten. Andererseits: Wo kann man schon auf einer historischen Brücke in luftiger Höhe Rast machen? Denn die Brücke wurde begehbar gemacht, mit Sitzgelegenheiten ausgestattet und kann so den Reisenden als Ruhepunkt dienen. Dazu gibt es eine Schautafel mit Erläuterungen.


Wildpferde und Heckrinder am Brunsberg

                                         Gruppe Heckrinder am Brunsberg


Soestwarte auf dem Höxberg - ein besonderes Erlebnis

                                                                 Soestwarte; Bild: Wolfgang Immig

Der Turm der Soestwarte auf dem Höxberg (Gesamthöhe: 23,30 m), einer der letzten Zeugen der mittelalterlichen Stadtbefestigungs- und Wehranlagen, zählt zu den Wahrzeichen Beckums. Von der Turmspitze genießt man eine herrliche Aussicht bis weit ins Münsterland hinein, zum Teutoburger Wald und zu den Höhen des Sauerlandes. Im Inneren des Turmes bilden farbige Fresken mit Darstellungen der „Beckumer Anschläge“ (Schildbürgerstreiche) eine willkommene Unterhaltung für die Besucherinnen und Besucher, die über die Wendeltreppe den Weg bis zur schönen Aussicht suchen.Der südlich der Stadt gelegene Höxberg zieht jährlich viele Erholungssuchende, darunter zahlreiche Fahrradgruppen und Familien, an. Er ist mit 162 Metern über Normalnull Beckums Höhepunkt im wahrsten Wortsinn. Das bemerkt man schon an der tollen Aussicht auf Beckum (an Station 9 der Zementroute hat man einen tollen Panoramablick und eine schöne Rastmöglichkeit) und auf der anderen Seite bis zum Haarstrang (bei guter Sicht zu sehen von der Soestwarte oder an der Mühle).

Bitte beachten: Aktuell kann die Soestwarte nicht bestiegen werden!

Eine Schießanlage mit Kleinkaliberstand, ein weitläufiges Tiergehege, eine Voliere mit heimischen und anderen Vogelarten, die alte Windmühle sowie Gaststätten und Hotels befinden sich in unmittelbarer Nähe.

Anfahrt (OpenStreetMap)

Joggingroute rund um den Höxberg

Naturerlebnis Höxberg


Fürstengrab

                                                                  Goldbeschlag aus dem Fürstengrab

Goldbeschlag aus dem Fürstengrab

Das Grab eines Fürsten aus dem 7. Jahrhundert wurde 1959 freigelegt und enthielt äußerst wertvolle Beigaben: zwei kostbare Schwerter, einen Wurfspieß und reichverzierte goldene Beschläge. In unmittelbarer Nähe des Fürstengrabes wurden auch zehn Pferdeskelette gefunden, vier Doppelpferdebestattungen und zwei einzelne Pferdegräber. Sowohl die Lage der Gräber als auch das kostbare Reitgeschirr kennzeichnen ihre Zugehörigkeit zum Fürstengrab. Die Funde sind im Westfälischen Landesmuseum in Herne, und Replikate im Stadtmuseum Beckum zu sehen. Eine Informationstafel über den Fundort ist in der Cheruskerstraße zu finden.

Eine überdimensionale Nachbildung des Ringknaufschwertes aus dem Beckumer Fürstengrab ziert den Kreisverkehr am Ortsausgang Richtung Hamm. Es erinnert so an den ganz in der Nähe liegenden Fundort des Fürstengrabes. Der Künstler Paul Tönnißen schuf gemeinsam mit dem Metallbauer Martin Große-Lohmann die gut 3,50 m hohe Schwertplastik. Zum Zeichen des Friedens steckt die Klinge in der Erde.


Steinkistengrab in Dalmer - Spannende Einblicke in die Jungsteinzeit



Auf den ersten Blick eher unscheinbar ragen die in Teilen vermoosten Steinriesen nur noch in Bruchteilen aus dem Boden. Gemeinsam mit der Altertumskommission für Westfalen möchte die Stadt Beckum wieder deutlicher auf einen besonderen Schatz hinweisen und die Infobeschilderung am Beckumer Großsteingrab erneuern. Zwei skulpturale Info-Elemente werden schon aus einer gewissen Entfernung auf die Steine hinweisen. Vor Ort erwarten die Besucherinnen und Besucher spannende Einblicke in ein spannendes Relikt von kulturhistorischer Bedeutung. Damit wirken die schlafenden Riesen auch für Laien gar nicht mehr so unscheinbar. Foto: v. l.: Jürgen Wenning (Sparkasse Beckum-Wadersloh), Bürgermeister Michael Gerdhenrich, Gerd Sprenker, Stefan Wittenbrink (beide Heimat- und Geschichtsverein Beckum) und Johannes Waldmüller (Stadt Beckum).

Sponsoring und Förderung - Steinkistengrab soll wieder präsenter werden
Dank einer NRW-Förderung und dreier Sponsoren trägt die Stadt Beckum nur einen Teil der Gesamtkosten in Höhe von 24.000 Euro. 11.000 Euro kommen aus dem Heimat-Fonds im Förderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen – Wir fördern, was Menschen verbindet“. Die Sparkasse Beckum-Wadersloh, die Altertumskommission für Westfalen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe und der Heimat- und Geschichtsverein Beckum beteiligen sich an den Kosten. Bürgermeister Michael Gerdhenrich dankte den Sponsoren am Rande des Bodendenkmals für ihren Beitrag. „Wenn man davorsteht, erkennt man nicht, mit welcher Besonderheit man es zu tun hat. Daher soll das Steinkistengrab wieder präsenter werden. Dafür werden die umfangreichen Infos und die skulpturalen Elemente sorgen“, erklärte der Verwaltungschef.

Einbindung in „Weg der großen Steine”
Noch sind die Hinweiselemente nicht montiert, sie sollen in einigen Wochen der Öffentlichkeit übergeben werden. Die Texte und Grafiken auf den künftigen Tafeln basieren auf minimalinvasiven Grabungen durch die Altertumskommission. Der geschichtsträchtige Ort wird zudem in den „Weg der großen Steine“ als Teil der europäischen „Megalithic Routes“ bzw. in die Straße der Megalithkultur eingebunden.

Monumente aus Findlingen eher selten
Ursprünglich war das Großsteingrab 26,5 Meter lang und 2 Meter hoch. In großen Teilen Europas bauten die frühen Bauern ab 5 000 bis etwa 2 000 vor Christus verschiedene Monumente aus Megalithen, darunter Grabanlagen, die von Erdhügeln bedeckt wurden. Diese waren zugleich Bestattungsorte und Orte der Begegnung. Solche Steinbauten gehören zu den ältesten erhaltenen Baudenkmälern und zeugen von den Anstrengungen der Menschen aus der Jungsteinzeit. Der Bau eines solchen Megalithgrabs bedeutete genaue Planung und großen logistischen Aufwand mit vielen Personen. Üblicher waren Kalkstein- oder Sandsteinplatten, nicht so sehr Findlinge wie in Beckum. Ein weiterer Grund stärker auf diesen Ort hinzuweisen.


Nepomukstatue

                                                               Nepomukstatue; Bild: Wolfgang Immig

Die Nepomukstatue in der Werse an der Elisabethstraße wurde von dem Vellerner Bildhauer Heinrich Gerhard Bücker geschaffen und am 16. Mai 1987 eingeweiht. Der Legende nach wurde Johannes von Nepomuk 1350 in Böhmen geboren. Er studierte in Prag und war einer der berühmtesten Priester und Prediger seiner Zeit. Er starb im Jahr 1393 und wurde 1729 von Papst Benedikt XIII. heiliggesprochen. Er gilt als Schutzpatron der Brücken und gegen Wassergefahren und steht deshalb in der Werse.



Jüdischer Friedhof

  Jüdischer Friedhof. Bildquelle: Heimat- und Geschichtsverein Beckum e.V.

Der jüdische Friedhof wurde auf der ehemaligen Doppelwallanlage außerhalb der Stadtmauern östlich der Stadt angelegt. Die erhaltenen Grabsteine des Friedhofs sind von unterschiedlicher Architektur, Gesteinsart und Qualität. Inschriften findet man sowohl in hebräischer als auch in deutscher Sprache. Erstmals wurde der Friedhof 1690 erwähnt, der älteste Grabstein ist von 1758 und die letzte Bestattung fand kurz nach der Reichspogromnacht 1938 statt. Bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten zeichnete sich Beckum durch eine lebendige jüdische Gemeinde aus. Die Synagoge befand sich bis 1938 an der Nordstraße im Zentrum Beckums. Dort ist eine Gedenktafel an entsprechender Stelle angebracht. 

Stolpersteine gegen das Vergessen

                                   Stolpersteine; Bild: Wolfgang Immig

Stolpersteine, Bild: Immig

AckerbürgerhäuserAckerbürgerhaus in der Linnenstraße (Bildquelle Wikipedia)

Aufgrund dreier Stadtbrände (1655, 1657 und 1734) blieben in der Innenstadt nur wenige ältere Wohnbauten erhalten, darunter Linnenstraße 7 (Restaurant Ackerbürgerhaus), ein Fachwerk-Dielenhaus aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die meisten anderen Vertreter dieses Typs dürften allerdings erst später entstanden sein, so zum Beispiel Weststraße 19 von 1785. Als Ackerbürgerhaus werden historische Gebäudestrukturen bezeichnet, die große Toreinfahrten besitzen und für einen Landwirtschaftsbetrieb geeignet sind. Sie sind also eine Kombination von Bauernhaus und Stadthaus.

Villa Mersmann

                                          Villa Mersmann; Bild: Wolfgang Immig

Ein sichtbares Zeichen für den Wohlstand, den der Zement nach Beckum brachte, war beispielsweise die Villa Mersmann, die der Eigentümer des ehemaligen Werks Mersmann sich Anfang des 20. Jahrhunderts inmitten Beckums an der Wilhelmstraße bauen ließ. Sie ist eine der schönsten und größten Villen der Stadt, allein die Wohnfläche im Dachgeschoss für das Personal (Hausangestellte, Gärtner, Chauffeur u. a.) betrug mehr als 200 m². Heute wird die Villa – nachdem sie vor einigen Jahren eine umfangreiche Renovierung und Modernisierung erfuhr – als Wohnhaus genutzt.



Villa FriedrichshorstWitt-Stuhr, Marianne

Villa Friedrichshorst. (Bildquelle: LWL)

Die stattliche Villa wurde 1899 auf dem Gelände des Landgutes Friedrichshorst als großbürgerliches Wohnhaus für den Direktor der Wicking-Portland Zementwerke errichtet. Die Ansiedlung und der Ausbau des benachbarten Zementwerkes stehen im engen Zusammenhang mit der ein Jahr zuvor eröffneten Eisenbahnstrecke Neubeckum-Warendorf. Für die im Beckumer Raum ansässigen Kalkwerke war dadurch der schnelle und kostengünstige Transport der dort produzierten Massengüter möglich. Zu dieser Zeit war es noch üblich, dass die Direktoren im direkten Umfeld des Werkes wohnten. So errichtete man die Direktorenvilla jenseits der Eisenbahnstrecke in unmittelbarer Nachbarschaft zum Industriewerk. Zur Villa gehörte damals noch ein Kutscherhaus mit Stallungen für die Pferde. Es wurde 1985 abgerissen. Bis  1997 stand die Villa fast zwanzig Jahre lang verschiedenen Werksangestellten als Mietshaus zur Verfügung.


Marienplatz und Mariensäule

Mariensäule von 1909. (Bildquelle Wikipedia)

Vor dem Nordtor wurde 1819 auf der Fläche einer Bastion der mittelalterlichen Stadtbefestigung ein städtischer Begräbnisplatz angelegt, der bis 1843 in Gebrauch war. Der offen gelassene Friedhof wurde dann 1903 zu einer Grünanlage mit einem äußeren Umgangsweg und Diagonalwegen umgestaltet. Über die verschiedenen Durchgangswege konnten die Bürger der Stadt durch die kleine, repräsentative Grünanlage zum Postamt, zum nahe gelegenen Bahnhof und zu mehreren Handelsgeschäften des gründerzeitlichen Stadtquartiers gelangen. 1909 errichtete die Stadt und Landgemeinde genau in der Mitte der über 6000 qm großen Grünanlage die Mariensäule. Das Unterteil des vom Beckumer Bildhauer Heinrich Schmülling zu Ehren Mariens geschaffenen Monuments wurde mit Reliefs und Gedenktafeln verziert. Die großzügige Einfassung der Entstehungszeit ist heute nicht mehr vorhanden. Der Park ist öffentlich zugänglich.


Posthalterei

Die ehemalige Posthalterei am Eingang der Nordstraße entstand 1857/58 und gebrauchte zu ihren besten Zeiten ungefähr 70 Pferde. Der spätklassizistische Bau mit dreiachsigem Mittelrisalit und Freitreppe wurde 1980/81 umfassend restauriert. Heute befindet sich in dem Gebäude das Damenbekleidungsgeschäft Th. Holtmann.