Stadtmuseum

Kleines Haus mit großem Anspruch

In der Dauerausstellung präsentiert das Stadtmuseum die Entwicklung Beckums von der fränkischen Siedlungsgeschichte (mit dem Fürstengrab von Beckum um 600 nach Christus) über die bedeutende Rolle als Hansestadt im Mittelalter bis zur Industriegeschichte im 19. Jahrhundert, die vor allem durch den Kalkabbau und die Zementproduktion geprägt ist.

Daneben zeigt das Museum vier bis sechs Mal im Jahr Sonderausstellungen mit zeitgenössischer, moderner Kunst.

Der originalgetreue Tante-Emma-Laden oder die alte Wohnküche entlocken so manchem Museumsgast ein „Weißt du noch?” Mit der Einrichtung des Karnevalszimmers ist es gelungen, auf kleinstem Raum 500 Jahre närrische Tradition aufzuzeigen.

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Schauen Sie sich um!

Das Stadtmuseum in 360 Grad-Ansicht




  • Dauerausstellung

    Das Stadtmuseum hat immer Saison

    Den Willkommensgruß erhält der Museumsbesucher im Tante-Emma-Laden, der originalgetreu im Museum wiederaufgebaut worden ist. Er stammt aus dem Jahre 1908 und wurde bis 1993 in Beckum betrieben.

    Wohnzimmersalon eines Zementdirektors neben alter Schulklasse
    Großbürgerlich präsentiert sich im Erdgeschoß der Wohnzimmersalon (um 1910) eines örtlichen Zementwerkdirektors, dessen Familienporträts vom Beckumer Maler Joseph Seiwert stammen. Ein weiterer Raum beherbergt eine alte Schulklasse, wie es sie vielfach in den Bauerschaften rund um Beckum gegeben hat.

    Exponate zur frühen Siedlungsgeschichte
    Die Sammlungen des Museums repräsentieren die stadtgeschichtliche Entwicklung Beckums vom 13. bis 19. Jahrhundert. Steinzeitliche Funde und die Dokumentation zur fränkischen Siedlungsgeschichte (sog. Fürstengrab von Beckum um 600 n.Chr.) veranschaulichen die Frühgeschichte des Beckumer Raumes.

    Hansestadt und Zementrevier
    Die im Mittelalter bedeutende Rolle der Hansestadt Beckum wird durch verschiedene Rechtszeugnisse und durch das hier ansässige Zunftwesen veranschaulicht. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Darstellung der örtlichen Industriegeschichte, die vor allem durch die Produktion von Kalk und Zement geprägt ist. Hieran schließen sich die geologisch-paläontologischen Funde an; neben kreidezeitlichen Fossilien auch eine Dokumentation zum ehemaligen Strontianitbergbau.

    Jüdische Gemeinde
    Ein kurzer Abriss widmet sich der ehemaligen jüdischen Gemeinde der Stadt, deren Gemeindeschule durch eine Chronik dokumentiert ist. Volkskundliche Dokumente zur Schützentradition, zu den örtlichen Zinngießermeistern sowie sakrale Sammlungen vom 16. bis späten 19. Jahrhundert beschließen die Dauerausstellung. Als einzigartig dürfen die vorhandenen Filmdokumente im multimedialen Karnevalsraum gelten, die ab 1913 und während der gesamten NS-Zeit das närrische Treiben, aber auch die zeitgeschichtlichen Begleitumstände dokumentieren. Die Karnevalstradition geht zurück auf seit 1467 nachweisbaren Heischegängen der Beckumer Bauknechtsbruderschaft.

    Der Tante-Emma-Laden befindet sich im Eingangsbereich des Stadtmuseums. Bild: Lukas Sommer.
    Das historische Klassenzimmer, auch im Eingangsbereich.
    Museumsküche aus den 1930er Jahren im 2. Obergeschoss.


    Über 500 Jahre närrische Traditionen

    Eine Attraktion in der Dauerausstellung des Stadtmuseums ist der Karnevalsraum, der am 18. November 2005 feierlich eingeweiht wurde.

    Karnevalskette

    Karnevalistisches Treiben hat in Beckum eine weit zurückreichende Tradition. Mit dem ältesten Nachweis der Heischegänge der Bauknechtsbruderschaft 1467 beginnend, findet sich eine Fortsetzung mit den sog. „Beckumer Anschlägen“ als westfälische Schildbürgerstadt bis hin zu einer karnevalistischen Prägung nach rheinischem Vorbild mit dem Ausrufen des ersten Stadtprinzen 1893. Aus den vielfältigen Wurzeln ist schließlich das größte Stadtfest geworden und der Karneval gehört zum wichtigsten Imageträger der Stadt. Mit dem Start am 11.11. um 11:11 Uhr beginnt eine dicht gefüllte närrische Session, die am Rosenmontag und Klingeldienstag ihren Höhepunkt findet. Die mehr als ein halbes Jahrtausend zurückreichenden historischen Wurzeln sind jedoch nur Wenigen bekannt Deshalb hat das Stadtmuseum Beckum dieser Facette der Stadtgeschichte jetzt einen eigenen, modern ausgestatteten Raum gewidmet.

    Blick in den Karnevalsraum

    Das Problem, das es hierbei zu lösen galt, bestand darin, ausgelassenes Faschingstreiben, fröhliche Lebenslust, Alltagswitz und Satire museal glaubwürdig und zeitgemäß-attraktiv für Jung und Alt zu präsentieren und gleichzeitig die geforderte historische Aufklärung über das Phänomen Karneval zu liefern. Die Lösung, die im Stadtmuseum erarbeitet wurde, besteht in einer interaktiven, computerunterstützten Karnevalsbütt, auf der sich der Museumsbesucher in die vielschichtige, karnevalistische Vergangenheit herunterklicken kann.

    Die Kette, mit der jährlich der Beckumer Stadtprinz proklamiert wird, dient hierbei als Ausgangspunkt. Ihre verschiedenen Medaillons zeigen Schildbürgerstreiche und karnevalistische Besonderheiten. Mit dem Anklicken einer Medaille dreht sich das „Glücksrad” auf das gewünschte Thema, das anhand von gesprochenen plattdeutschen Texten oder gesungenen Liedern vorgestellt wird, bevor auf einer weiteren Ebene die historischen Erläuterungen folgen. Auch die berühmte „Kehrseite” jeder Medaille wird vorgestellt, wobei jedes Mal die Narrenschelle ertönt.

    Zahlreiche Karnevalsorden, die ältesten Ausgaben der eigenen Karnevalszeitung „Beroz” (Beckumer Rosenmontags-Zeitung) seit 1894 runden die Sammlungen ab. Besonderes Interesse verdienen die ab den 30er Jahren vorhandenen Karnevalsfilme, die auf drei Monitoren zum Teil mit Originalton präsentiert werden. Ein besonderer Glanzpunkt ist ein Rosenmontagsfilm aus dem Jahre 1913, der zugleich das älteste erhaltene Filmdokument von ganz Westfalen ist.

    Der Beckumer Fürst war nicht allein - seine Gefolgsleute und ihre schönsten Preziosen

    Das 1959 entdeckte sogenannte Fürstengrab von Beckum ist in der Fachwelt und in weiten Kreisen der Bevölkerung gut bekannt. Regelmäßig werden zu den Grabungsjubiläen hierüber Vorträge gehalten und die neuesten archäologischen Erkenntnissen vorgestellt. Weniger bekannt hingegen ist das benachbarte Gräberfeld an der heutigen Germanenstraße, das bereits 1860, also genau vor 150 Jahren, endeckt worden ist und von den Ausgräbern Baurat Franz Arnold Borggreve und Hofrat Conrad Esselen (beide aus Hamm) bis 1863 freigelegt wurde. Insgesamt wurden 61 menschliche Bestattungen entdeckt sowie 17 Pferdegräber. In der Fachwelt ist dieses Gräberfeld aus dem 6. und 7. Jahrhundert als ~Beckum I~ bekannt. Die beiden Ausgräber wurden für ihre Verdienste mit eigenen Straßennamen geehrt.
    Bislang ging man davon aus, dass dieses Gräberfeld älter als das des Fürsten sei und dass es sich bei den Bestatteten um Franken handele, wohingegen der Fürst als ein Sachse anzusehen sei. 

    Neueste archäologische Forschungen von Dr. Vera Brieske aus Münster haben indes ergeben, dass es sich um gemeinsame Volksgruppen handelt.

    Anlässlich des Grabungsjubiläums werden einige der reichen und schönen Fundstücke im Bestand der LWL-Archäologie für Westfalen nun in einer zunächst temporären Ausstellung im Stadtmuseum präsentiert.
    Möglich wurde diese Präsentation durch die großzügige Unterstützung des Museumsvereins Beckum e.V.

  • Sonderausstellungen

    Ausstellung: Farbenpracht und Monochromie

    von Monika Radhoff-Troll

    Für ihre kunstvollen Objekte verwendet die Künstlerin Plastiktüten und Konsumartikel, indem sie diese in schmale Streifen zerschneidet und zusammengesetzt. Wie kann ein ursprünglich dem Kommerz dienendes Material sich zu einem Kunstprojekt wandeln?

    15. August bis 15. Oktober 2023

     Axel Goeke
  • Beckumer Kunstpausen

    Unsere Ausstellungsräume zeigen sich immer wieder neu mit mehrfach jährlich wechselnden Ausstellungen, Präsentiert werden Arbeiten regionaler und überregionaler Künstlerinne und Künstler; Bilder, Skulpturen, Zeichnungen und Installationen zeigen die Vielseitigkeit zeitgenössischer Kunst.

    Die Kunstpausen finden als offene Führungen i.d.R. mittwochs vormittags und freitags nachmittags statt. Möchten Sie als Gruppe teilnehmen, können individuelle Termine vereinbart werden.

    Unsere Kunstvermittlerin Silvia Brede freut sich auf Ihre Fragen und Anmerkungen zu den Ausstellungen!

  • Ach übrigens...

    Concrete Delusion - das Kunstprojekt

    Skulpturen an der Beckumer Zementroute

    Foto: www.manuelschroeder.com

    Das Projekt "Concrete Delusion - The Green Line" des Berliner Medienkünstlers Manuel Schroeder ergänzt bis September 2023 die Radroute rund um Beckum mit der Skulptur "Fragment-#1DE-BE-09/22". Diese wurde im Rahmen des Tages des bundesweiten offenen Denkmals in Beckum am 8. September 2022 erstmalig gezeig, begleitet von einer Live-Performance des Kölner Schauspielers Thomas Krutmann, der die Geschichte des Beckumer Steinkühlers neu interpretierte. 

    Der Künstler präsentierte das Projekt bereits 2020 in einer Ausstellung des Stadmuseums und mit einer Klang- und Lichtinstallation im Steinbruch der Phoenix Zementwerke GmbH. In "Concrete Delusion" widmet Manuel Schroeder seine künstlerischen Recherchen den Ursprüngen und Möglichkeiten des Materials Beton, dessen architektonischen Hinterlassenschaften im öffentlichen Raum und deren künstlerischen Transformation.

    Unterstützt wird das Projekt unter anderem vom Museumsverein Beckum e.V., der Phoenix Zementwerke GmbH und der InformationsZentrum Beton GmbH.

    Foto: www.manuelschroeder.com


  • Museumspädagogik

    Pädagogisches Programm im Stadtmuseum

    Termine auf Anfrage und nähere Infos unter Tel. 02521 29-4243 im Stadtmuseum Beckum. Ihre Ansprechpaertnerin ist Silvia Brede.

    Foto: M. Gödde


    Für junge Erstbesucherinnen und -besucher

    "Der Museumsfrosch Fridolin lädt ein ..."

    ... zu einem museumspädagogischen Programm für Gruppen junger Erstbesucher. Angesprochen sind die angehenden Schulkinder interessierter Kindertagesstätten sowie jüngere Kinder der Förderschulen.

    Wir gehen auf eine spannende Entdeckungsreise durch das Stadtmuseum. Dabei erfahren wir, warum es überhaupt Museen gibt, wie man sich in einem Museum benimmt, was passiert, wenn ein Dieb versucht, ein Bild zu klauen und vieles mehr.


    Fotos unten: Angehende Schulkinder der KiTa AWO am Südring, Fotos: sb



    Führungen

    Zur jeweils aktuellen Ausstellung zeitgenössischer Kunst und zu stadtgeschichtlichen Themen bieten wir Führungen für Schulklassen und interessierte Gruppen an. Individuelle Vereinbarungen sind möglich.

    Der Kunstkurs des Berufskollegs Beckum besuchte uns zur Ausstellung "Barbara Hattrup: Texperimente", Foto: A. Höwing-Otte.



    Kulturstrolche

    Im Rahmen des Projektes "Kulturstrolche" besuchten uns  - wie in den vergangenen Jahren auch - die vierten Klassen aller Beckumer Grundschulen. Betreut wurden die insgesamt 14 Schulklassen von der Museumspädagogin Silvia Brede, die die Schülerinnen und Schülern an die Ausstellung "Barbara Hattrup: Texperimente"  heranführte. Im Anschluss erstellten die Kinder unter Anleitung der Künstlerin Heide Marczinke im Filou-Atelier am Dalmerweg kleine, von der Ausstellung inspirierte Kunstwerke.

    Beim Start des Projekts war Bürgermeister Michael Gerdhenrich dabei. Fotos: G. Trampe

     

    Weitere Informationen zu den Kulturstrolchen finden Sie in der Rubrik "Kulturelle Bildung".



    Kulturrucksack - Entdeckt eure Stadt!

    Beckumer Stadtgeschichte - für eine kleine Gruppe von Jugendlichen war das in den Herbstferien 2021 absolut kein Langweiler: An zwei Tagen machten sie sich im Stadtmuseum auf, alte Schätze neu zu entdecken. Ein Fürstengrab und eine Schnippelbohnenmaschine beispielsweise spielten dabei eine Rolle.

    Der dritte Projekttag galt der technischen Umsetzung der Ideen unter Verwendung der kostenlosen App "Biparcours". Somit ist ein virtueller Führer durch das Haus entstanden - von Jugendlichen für Jugendliche.

    Das Ferienprojekt wurde in Kooperation mit der Öffentlichen Bücherei Beckum angeboten. Fotos: C. Paulmichl

     

    Das Landesprogramm "Kulturrucksack" fördert kulturelle Angebote für Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis 14 Jahren. Weiterführende Informationen finden Sie in der Rubrik "Kulturelle Bildung".

    Foto: Clauser/Die Glocke


  • Geschichte

    Vom Rathaus zum Stadtmuseum

    Rathaus vor 1937
    Rathaus vor 1879

    Das Gebäude besitzt einen mittelalterlichen Kern, der sich bis 1441 zurückverfolgen lässt. Seinen hohen und den Marktplatz beherrschenden Schaugiebel erhielt es jedoch erst nach einem Umbau im Jahre 1879.

    Vor Gründung des Museums diente das Gebäude als Sitz der Stadtverwaltung und in früherer Zeit auch als Amtsgericht, Sparkasse, Spritzenhaus, Stadtwache, Polizeistube und Gefängnis, wie man an einigen vergitterten Fensteröffnungen im Erdgeschoss noch erkennen kann.



    Ort der Gerichtshoheit

    Von seiner jahrhundertealten Funktion als Ort der Gerichtshoheit künden neben dem Schaugiebel und der Bogenhalle auch die beiden Sandsteinfiguren an der Fassade, die die Orts- und Kirchenpatrone St. Stephanus und St. Sebastian darstellen (Anfang 16. Jahrhundert, Originale im ehemaligen Ratssaal im I. Obergeschoss).

    Heiliger Sebastian
    Heiliger Stephanus


    1986 wurde im historischen Rathaus das Stadtmuseum eingerichtet.

  • Museumsverein

    ..unterwegs nach Hildesheim am 1. Oktober 2022

    Die Ausstellung "Islam in Europa von 1000 bis 1250" im Dommuseum Hildesheim nahm der Museumsverein zum Anlass, die niedersächsische Stadt mit dem 1000-jährigen Rosenstock zu besuchen.

    Dr. Felix Prinz, Kurator der Ausstellung mit familiären Wurzeln in Beckum, erläuterte die hochkarätigen Leihgaben unter anderem aus Florenz, London, Wien, Paris und Venedig. Anschließend stand die Besichtigung der romanischen Basilika mit der vom Vellerner Künstler H.G. Bücker gestalteten Bernwardsgruft auf dem Programm.


    Ideelle und finanzielle Unterstützung

    Die Stadt Beckum ist Trägerin des Museums. Ihr zur Seite steht als Förderverein der Museumsverein Beckum e. V., der das Haus ideell und materiell unterstützt und die Bürgerinnen und Bürger an die Arbeit des Museums heranführt und ihr Interesse für Kultur und Geschichte vertieft.

    Der Verein unterstützt die Sonderausstellungen und Veröffentlichungen des Stadtmuseums und ermöglicht Ankäufe und Restaurierungen von Kunstgegenständen und Objekten für die Sammlungen des Hauses. Er unterhält eine Bibliothek, um die wissenschaftliche Forschung im Museum zu unterstützen.

    Neben den Studienreisen veranstaltet der Museumsverein Vorträge zur historischen Entwicklung unserer Region.