Vorsicht beim Mähen

Mähroboter, Trimmer und Sensen gefährden Igel

Der vom Aussterben bedrohte Igel hat es immer schwerer, genügend Nahrung zu finden. Durch die zunehmende Flächenversiegelung und das fortschreitende Insektensterben schrumpft sein Lebensraum drastisch. Doch auch Mähroboter stellen eine erhebliche Gefahr für das stachlige Tier dar.

Immer häufiger kommen diese Geräte in Gärten zum Einsatz, um den Rasen kurz zu halten und uns das lästige Mähen zu ersparen. Allerdings nehmen sie keine Rücksicht auf die Lebewesen in Bodennähe. Und so fallen Würmer, Käfer und andere Insekten den rotierenden Klingen zum Opfer, was den dämmerungs- und nachtaktiven Igeln die Nahrungsgrundlage entzieht. 

Doch die Igel sind auch selbst dem Risiko ausgesetzt, von den Robotern verletzt oder sogar getötet zu werden. Denn anstatt zu fliehen, rollen sich Igel bei Gefahr instinktiv ein. Da helfen ihnen auch die Stacheln wenig. Außerdem werden Igel von den Mährobotern magisch angezogen, weil sie nach köstlicher Nahrung riechen. Um an vermeintliche Beute zu gelangen, stecken Igel gerne ihre Nase von der Seite in das Gerät. Das bezahlen sie nicht selten mit einer abgetrennten Nase.

Was ist beim Mähen zu beachten?

  • Da Igel vornehmlich in der Dämmerung und nachts unterwegs sind, sollten Mähroboter nur tagsüber und nur unter Aufsicht genutzt werden. 
  • Um die tagsüber schlafenden Igel nicht zu gefährden, sollte man die Fläche sicherheitshalber vor dem Mähen mit dem Rechen abgehen. Dasselbe gilt für den Einsatz von Laubbläsern im Saugbetrieb, Rasentrimmern oder Sensen, die Igeln ohne vorherige Kontrolle gefährlich werden können.
  • Flügge werdende Igelbabys sind auch schon mal tagsüber unterwegs. Ein weiterer Grund, die Mähroboter nicht vollkommen unbeaufsichtigt laufen zu lassen.

Mehr Natur im Garten

  • Wer Platz hat, sollte statt eines sterilen Rasens Blühflächen anlegen, die nur zweimal im Jahr gemäht werden müssen. 
  • Familien mit Kindern haben ohnehin mehr von einem pflegeleichten Blumen-Kräuter-Rasen, der weit weniger Aufwand als ein klassischer englischer Rasen erfordert und Insekten mehr Nahrung bietet.

Hilfe für verletzte Igel

Wer einen verletzten Igel findet, sollte umgehend einen spezialisierten Tierarzt aufsuchen oder sich an die Private Igelhilfe Beckum wenden. Weitere Infos unter www.igelhilfebeckum.de/kontakt.  

Kampagne Igelschutz