Archäologen übernehmen das Zepter

Die ersten Voruntersuchungen des Projektbüros Goldschmidt haben Mauer- und Fundamentreste bestätigt und geben Hinweise auf zahlreiche Bestattungen. Deshalb wird das archäologische Team vor Ort gemeinsam mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Denkmalbehörde eine tiefergehende und aufwändige wissenschaftliche Ausgrabung vornehmen, um die Funde detailliert zu dokumentieren.

Fundstück Brautportal
Dieser romanische Stein in der Kirchenmauer wurde zu Tage befördert.

Kulturhistorisch bedeutende Funde
„Mit historisch wertvollen Funden während der Bauarbeiten war gerade in diesem Bereich durchaus zu rechnen”, sagte Bürgermeister Michael Gerdhenrich. „Dass die Arbeiten nun vorübergehend ruhen, ist zwar nicht optimal, wir haben jedoch immer auf diese Möglichkeit hingewiesen. Ich finde es auch ausdrücklich gut und richtig, wie mit Bodendenkmälern dieser Art umgegangen wird. Solche kulturgeschichtlichen Hinterlassenschaften unserer Vorfahren müssen akribisch dokumentiert und möglichst erhalten werden. Wie bei den Bauarbeiten am historischen Marktplatz werden das Amt für Bodendenkmalpflege, die Baufirma und die Stadt Beckum als Bauherrin erneut gut zusammenarbeiten“, erklärte der Verwaltungschef weiter.

Tiefbau überlässt Archäologie das Feld
Nachdem die Experten auf der Baustelle sich auf dem Areal zunächst abwechseln wollten, überlassen die Tiefbauer nun den Archäologen das Feld. „In etwa vier Wochen wissen wir mehr”, prognostizierte der Leiter des Fachdienstes Tiefbau Horst Schenkel. Wenn die geplanten Baumaßnahmen es zulassen, bleiben die Mauer- und Fundamentreste nach ihrer Dokumentation im Boden. Über den Umgang mit ganz besonderen Fundstücken ist noch nicht entschieden, Funde aus dem Bereich des ehemaligen Friedhofs werden der Kirchengemeinde St. Stephanus zur Umbettung überlassen.

Weitere Infos auf der Sonderseite zum Kirchplatz-Umbau