Steinriesen erwachen aus Dornröschenschlaf

Steinriesen
Beeindruckende Formation

Auf den ersten Blick eher unscheinbar ragen die in Teilen vermoosten Steinriesen nur noch in Bruchteilen aus dem Boden. Gemeinsam mit der Altertumskommission für Westfalen möchte die Stadt Beckum wieder deutlicher auf einen besonderen Schatz hinweisen und die Infobeschilderung am Beckumer Großsteingrab erneuern.

Spannende Einblicke in die Jungsteinzeit
2 skulpturale Info-Elemente werden schon aus einer gewissen Entfernung auf die Steine hinweisen. Vor Ort erwarten die Besucherinnen und Besucher spannende Einblicke in ein spannendes Relikt von kulturhistorischer Bedeutung. Damit wirken die schlafenden Riesen auch für Laien gar nicht mehr so unscheinbar.

Alte Hinweistafel am Steinkistengrab
Die alte Hinweistafel des Heimat- und Geschichtsvereins wird durch neue skulpturale Elemente ersetzt.

Sponsoring und Förderung
Dank einer NRW-Förderung und dreier Sponsoren trägt die Stadt Beckum nur einen Teil der Gesamtkosten in Höhe von 24.000 Euro. 11.000 Euro kommen aus dem Heimat-Fonds im Förderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen – Wir fördern, was Menschen verbindet“. Die Sparkasse Beckum-Wadersloh, die Altertumskommission für Westfalen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe und der Heimat- und Geschichtsverein Beckum beteiligen sich an den Kosten.

Steinkistengrab soll wieder präsenter werden
Bürgermeister Michael Gerdhenrich dankte den Sponsoren am Rande des Bodendenkmals für ihren Beitrag. „Wenn man davorsteht, erkennt man nicht, mit welcher Besonderheit man es zu tun hat. Daher soll das Steinkistengrab wieder präsenter werden. Dafür werden die umfangreichen Infos und die skulpturalen Elemente sorgen“, erklärte der Verwaltungschef.

Einbindung in „Weg der großen Steine”
Noch sind die Hinweiselemente nicht montiert, sie sollen in einigen Wochen der Öffentlichkeit übergeben werden. Die Texte und Grafiken auf den künftigen Tafeln basieren auf minimalinvasiven Grabungen durch die Altertumskommission. Der geschichtsträchtige Ort wird zudem in den „Weg der großen Steine“ als Teil der europäischen „Megalithic Routes“ eingebunden.

Monumente aus Findlingen eher selten
Ursprünglich war das Großsteingrab 26,5 Meter lang und 2 Meter hoch. In großen Teilen Europas bauten die frühen Bauern ab 5 000 bis etwa 2 000 vor Christus verschiedene Monumente aus Megalithen, darunter Grabanlagen, die von Erdhügeln bedeckt wurden. Diese waren zugleich Bestattungsorte und Orte der Begegnung. Solche Steinbauten gehören zu den ältesten erhaltenen Baudenkmälern und zeugen von den Anstrengungen der Menschen aus der Jungsteinzeit. Der Bau eines solchen Megalithgrabs bedeutete genaue Planung und großen logistischen Aufwand mit vielen Personen. Üblicher waren Kalkstein- oder Sandsteinplatten, nicht so sehr Findlinge wie in Beckum. Ein weiterer Grund stärker auf diesen Ort hinzuweisen.